Ewigkeitschemikalien im Grundwasser
Grüne fordern endlich Verbot dieser pestizide
Es ist erschreckend, dass wir in Österreich bislang nichts darüber wissen, wo welche Pestizide in welchem Ausmaß eingesetzt werden – egal wie gefährlich diese Stoffe sein können. Dass es notwendig ist im Sinne des Gesundheitsschutzes solche Daten zu sammeln und rasch zu veröffentlichen, sieht auch der Rechnungshof so. Nachdem zuletzt auch im Mineralwasser Ewigkeitschemikalien nachgewiesen wurden, ist es höchst an der Zeit zu handeln.
Ewige Gifte in Nahrungsketten
Ein Abbauprodukt vieler Pestizide ist die Ewigkeitschemikalie Trifluoracetat, kurz TFA. Studien zeigen, dass TFA fortpflanzungsschädlich auf Tiere und Menschen wirkt – und trotzdem gelangt es als Metabolit handelsüblicher Pestizide täglich in unsere Böden, unser Grundwasser und in Trinkwasserquellen. Pestizide sind und bleiben giftige Substanzen, die sich auch auf unsere Gesundheit und Umwelt auswirken. Spuren davon lassen sich sogar im hochalpinen Bereich auf den heimischen Gletschern nachweisen, sie finden sich in Gewässern und Böden sowie entlang der Nahrungsketten in Insekten, Vögeln, Wild- und Nutztieren, wie Forscher:innen des Umweltbundeamts berichten. Weitere Studien haben TFA auch im menschlichen Blut nachgewiesen, weil diese Ewigkeitschemikalien besonders wasserlöslich sind und mit dem Trinkwasser aufgenommen werden.
Den Giften auf der Spur
Daher fordern wir Grüne ein Zulassungsverbot von TFA-produzierenden Pestiziden und eine längst überfällige Transparenz-Datenbank, damit alle Menschen einfach nachschauen können, welche Chemikalien in ihrer Umgebung ausgebracht werden. Trinkwasserversorger können damit auf aktuelle Daten zugreifen, um der Ursache von Verunreinigungen, wie sie zuletzt sogar in abgefülltem Mineralwasser nachgewiesen wurden, leichter auf die Spur zu kommen.
Bisher sind wir hier auf Unverständnis des Landwirtschaftsministers gestoßen, ebenso verhält es sich bei der Mehrheit der Agrarlandesrät:innen. Währenddessen entsteht weiterhin ein volkswirtschaftlicher Schaden und bäuerliche Betriebe wiegen sich in falscher Sicherheit. Wieder einmal sind es Transparenz und eine intakte Umwelt, vor denen man sich fürchtet.