EU: Wo soll´s hingehen?
EU: Wo soll´s hingehen?
Europäisches Geld für europäische Bäuerinnen und Bauern
Am 9. Juni wählen die Europäerinnen und Europäer ein neues EU-Parlament und dabei geht es um viel: Vom Klimaschutz und Erhalt unserer Naturlandschaft über die Sicherung der sozialen Gerechtigkeit in Europa bis hin zu Rechtsstaatlichkeit und den Erhalt unserer Demokratie, aber es geht auch und ganz besonders um den Erhalt unserer bäuerlichen Landwirtschaft.
Die gemeinsame Europäische Agrarpolitik, der größte Geldtopf, muss ab dem kommenden Jahr neu verhandelt werden. Dabei brauchen wir endlich eine radikale Änderung der Europäischen Landwirtschaftspolitik. Denn ein weiter wie bisher geht nicht. Die Exportorientierung der Europäischen Landwirtschaftspolitik hat dazu geführt, dass die Bäuerinnen und Bauern mit dem Rücken zur Wand stehen: Sie leiden unter den Dumpingpreisen der globalen Agrarindustrie, der extrem konzentrierten Macht der Supermarktketten und unfairen Wettbewerbsbedingungen durch Freihandelsabkommen.
Dazu kommen die immer heftiger werdenden Folgen der Klimakrise. Schon jetzt verlieren wir jährlich weltweit über 28 Milliarden Tonnen an fruchtbarem Boden und mit ihm kostbare Biodiversität.
Klimaextreme nehmen zu: Trockenheit und Hitze auf der einen Seite und Starkregen mit Muren und Überflutungen auf der anderen Seite gefährden die Ernte und damit die Ernährungssicherheit.
All das hat dazu geführt, dass zwischen 2003 und 2016 fünf Millionen Bäuerinnen und Bauern in Europa ihre Höfe zusperren mussten. Auch die Bauernproteste sind eine klare Folge politischer Fehlentscheidungen. Jetzt aber gerade die wenigen Umweltschutzmaßnahmen zurück zunehmen, ist genau der falsche Weg. Aktuell folgt Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen lei der dem Diktat der Hardliner in der Volkspartei und macht einen Knie fall vor der Agrarindustrielobby.
Das wird uns nicht aus der Krise führen. Wir müssen dringend weg von der klimaschädlichen und auf den Weltmarkt hin orientierten Agrarindustrie und ihren Produktionsmethoden wie Massentierhaltung, Monokulturen, exzessivem Pestizideinsatz und Lebensmittelproduktion zu Dumpingpreisen hin zu umwelt- und klimafreundlicher Landwirtschaft in Klein und Familienbetrieben zur regionalen Produktion qualitativ hochwertiger Lebensmittel. Dazu müssen die EU-Landwirtschaftspolitik und ihre Förderungen in der nächsten GAP Reform dringend grundlegend geändert werden. Europäisches Geld für europäische Bäuerinnen und Bauern zur Versorgung der europäischen Bevölkerung muss dabei unser Leitspruch sein.
Dafür kämpfe ich im Europäischen Parlament.